Würzburg, 24.01.2025
Gesellschaftliche Integration und eine friedliche Koexistenz unterschiedlicher Weltanschauungen, Kulturen und Religionen sind bedrängende politische Herausforderungen der Gegenwart. In einer solchen Situation sind Orte notwendig, an denen Austausch und Verständigung eingeübt werden können.
Seit mehr als 50 Jahren ist das Theologische Studienjahr in Jerusalem ein solcher Ort. Es eröffnet Theologiestudierenden aus dem deutschsprachigen Raum die Möglichkeit, biblische Studien durch archäologische und landeskundliche Kenntnisse zu vertiefen. Das Studienjahr fördert den Austausch zwischen Angehörigen unterschiedlicher christlicher Gemeinschaften, darunter besonders der Kirchen des Ostens. In akademischen Lehrveranstaltungen gewinnen die Studierenden Erfahrungen und Einsichten, die das Verständnis aktueller politischer Herausforderungen vertiefen und den interreligiösen Dialog bereichern. Islamwissenschaftliche Studien und Begegnungen mit Muslimen und Musliminnen schaffen tragfähige Fundamente für ein verständnisvolles Miteinander. Der Einblick in die Vielfalt jüdischer Gemeinschaften trägt dazu bei, kompetent und engagiert allen Formen von Judenfeindschaft und Antisemitismus in Kirche und Gesellschaft entgegenzuwirken.
Vor diesen Hintergrund bekräftigt der Katholisch-Theologische Fakultätentag die überragende Bedeutung des Theologischen Studienjahres für die akademische Ausbildung katholischer und evangelischer Studierender aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus voller Überzeugung würdigt er den seit vielen Jahren geleisteten Beitrag des Studienjahres für die theologischen Wissenschaften, die Kirchen und die Gesellschaft.
Der Fakultätentag dankt dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), dem Wissenschaftlichen Beirat sowie den beteiligten kirchlichen Einrichtungen für die langjährige finanzielle und organisatorische Unterstützung des Studienjahres. Zugleich fordert er alle Trägerinstitutionen dazu auf, die institutionellen Rahmenbedingungen des Studienjahres auf Dauer zu stellen und finanziell zu sichern.
Den theologischen Fakultäten und Instituten empfiehlt der Fakultätentag die Ernennung von Verbindungspersonen, die interessierten Studierenden Auskunft über das Studienprogramm in Jerusalem geben können. Er ermutigt Studierende aller Konfessionen, sich zeitnah um die vom DAAD bereitgestellten Stipendien für ein Studium in Jerusalem zu bewerben.
Die jeweils zuständigen Stellen an theologischen Fakultäten und Instituten ruft der Fakultätentag dazu auf, bei der Anerkennung von Studienleistungen den jeweiligen Ermessensspielraum großzügig auszuschöpfen.
Der Fakultätentag begrüßt jede Fortentwicklung des Studienprogramms, die den aktuellen Herausforderungen im politischen und religiösen Bereich Rechnung trägt, und unterstützt entsprechende Bemühungen mit größter Entschiedenheit.
Zur Pressemeldung.
Zur Erklärung des Katholisch-Theologischen Fakultätentages zum Theologischen Studienjahr Jerusalem.
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