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Der Allgemeine, der Evangelisch-Theologische, der Katholisch-Theologische und der Philosophische Fakultätentag haben eine gemeinsame Stellungnahme zur Thematik der Kompetenzorientierung veröffentlicht.

Erklärtes Ziel der Stellungnahme vom Oktober 2016 ist einerseits ein klares Votum für die Kompetenzorientierung gerade auch der Geistes- und Kulturwissenschaften sowie andererseits die Anregung, die begonnene bildungspolitische Diskussion konstruktiv auch in Zukunft fortzuführen.

Stellungnahme_Kompetenzorientierung 2016

Die Veröffentlichung der gemeinsamen Stellungnahme von insgesamt vier Fakultätentagen mag Seltenheitswert besitzen. Umso deutlicher wird durch diese bildungspolitische Initiative die Bedeutung betont, die die beteiligten Fakultätentage dem Konzept der Kompetenzorientierung beimessen.
Die Stellungnahme besteht insgesamt aus fünf knapp gefassten Punkten. Zunächst wird der Hintergrund der bildungspolitischen Diskussion um den Kompetenzbegriff skizziert. Deutlich wird dabei, dass dieser Begriff aus guten Gründen in der derzeitigen Bildungspolitik einen zentralen Platz einnimmt – nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Kompetenzorientierung bedeute einen „Paradigmen-“ und „Perspektivwechsel“, durch den die Lernenden gerade als Subjekte des Lernens in den Blick kommen.
Im zweiten Punkt geht es dezidiert um den Zusammenhang zwischen den Anforderungen und Besonderheiten eines geistes- und kulturwissenschaftlichen Studiums und der Kompetenzorientierung. Zentral seien dabei ‚Bildungserlebnisse‘, denen für die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden elementare Bedeutung zukomme.
Der Vorzug der Kompetenzorientierung, der im dritten Punkt dargelegt wird, bestehe folglich in einem ‚dynamischen Bildungsverständnis‘, das die selbständige Urteils- und Handlungsfähigkeit sowie das kritische Reflexionsvermögen der Lernenden im Blick habe.
Mit dem vierten Punkt („Geistes- und kulturwissenschaftliche Kompetenzen und Berufsbefähigung“) betont die Stellungnahme den Aspekt des neugierigen, forschungsorientierten und selbstbe¬stimmten Lernens, das nicht auf ‚bloße Berufsausbildung‘ reduziert werden dürfe, wenn nicht der zuvor entfaltete Kompetenzbegriff verkürzt oder gar in sein Gegenteil verkehrt werden solle.
Abschließend wird daher als Ziel der Stellungnahme genannt, dass die beteiligten Fakultätentage sich für die Kompetenzorientierung gerade auch der Geistes- und Kulturwissenschaften aussprechen und eine Fortsetzung und Intensivierung der bildungspolitischen Diskussion um den Kompetenzbegriff anregen möchten.
Die gemeinsame Stellungnahme, die in einem Prozess von mehr als anderthalb Jahren entstanden und ratifiziert worden ist, bietet eine erfreulich klare und ausgewogene Position, die auf dem Fundament eines breiten Konsenses innerhalb der universitären Selbstverständigung beruht. Es bleibt daher zu hoffen, dass der innovative Vorstoß der vier Fakultätentage ein gebührendes Echo in der Hochschul- und Bildungspolitik erfährt.
Prof. Dr. Alfons Knoll, Vorsitzender des Katholisch-Theologischen Fakultätentages
PD Dr. René Dausner, Vorsitzender der Kommission

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