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Beim 54. Gespräch zwischen Bischöfen und Theologen aus dem deutschen Sprachraum würdigten die beteiligten Professorinnen und Professoren der Theologie den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, der kurz vor seinem 80. Geburtstag zum letzten Mal an dem Kreis teilgenommen hat. Professor Dr. Benedikt Kranemann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der theologischen Disziplinen, bezeichnete das von Lehmann 1989 ins Leben gerufene „Mainzer Gespräch“ als „Ort des offenen Austauschs“. Kardinal Lehmann sei stets ein „starker Partner der Theologie gewesen“, sagte der Erfurter Liturgiewissenschaftler. Und weiter: „Sie haben sich unendlich für die Theologie eingesetzt und sich um sie sehr verdient gemacht.“ Das Treffen fand am Montag, 9. Mai, im Kolpinghaus in Mainz statt.Seit 1989 kommen auf Initiative von Lehmann Bischöfe und Theologen aus dem deutschen Sprachraum zweimal im Jahr in Mainz zusammen. Die Begegnung entstand als Reaktion auf die so genannte „Kölner Erklärung“, mit der rund 200 katholische Theologieprofessoren sich unter anderem gegen die vatikanische Praxis zur Erteilung der kirchlichen Lehrerlaubnis (Missio canonica) und die Einflussnahme bei Bischofsernennungen gewandt hatten. Lehmann hatte als damaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz die gewählten Sprecher der einzelnen theologischen Disziplinen aus dem deutschen Sprachraum sowie die zuständigen Vertreter der Bischofskonferenzen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zu einer Begegnung eingeladen, um die Vertrauensbasis zwischen Lehramt und Theologie zu verbessern.

Der Vorsitzende des Katholisch-Theologischen Fakultätentages, Professor Dr. Alfons Knoll aus Regensburg, würdigte den Kardinal als Beispiel dafür, gleichzeitig Bischof und Theologe zu sein, „ohne beide Aufgaben zu vermischen, aber aus der gleichen Motivation heraus den Glauben zu vertiefen und weiterzubringen“. Er dankte auch nochmals für seine Bereitschaft, auf der diesjährigen Jahresversammlung des KThF über das Thema „Theologie und Kirche“ zu sprechen und dabei das notwendige Zusammenwirken von kirchlichem Lehramt und wissenschaftlicher Theologie von den Grundlagen des christlichen Glaubens her aufzuzeigen (Link zum Vortrag in Münster).

Kardinal Lehmann, der rückblickend auch noch einmal die wohltuende Atmosphäre auf dem Fakultätentag in Münster hervorhob, würdigte in besonderer Weise die Einrichtung der sogenannten „Mainzer Gespräch“. Er betonte die „offene und vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre“ dieser Zusammenkünfte und sagte wörtlich: „Ich habe mich in diesem Kreis immer sehr wohl gefühlt.“ Es sei eine große Bereicherung gewesen, dass der Kreis bald nach seiner Gründung um Vertreter aus Österreich und der Schweiz erweitert worden sei, um Informationen für den gesamten deutschsprachigen Bereich austauschen zu können.

An dem Gespräch im Mainzer Kolpinghaus hatten auf Einladung des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, auch der Salzburger Erzbischof, Dr. Franz Lackner OFM, teilgenommen. Geleitet wurde die Begegnung von Professor Kranemann. Der nächste Termin für Dezember 2016 ist bereits festgelegt. Über den künftigen Vorsitz des Mainzer Gespräches wird bei den turnusmäßigen Wahlen im Rahmen der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda entschieden.

(Bischöfliche Pressestelle Mainz, Tobias Blum / KThF, Alfons Knoll)

 

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